deutsche Version

manasvi.com/manasvi.de
Reiseberichte
von Klaus Bölling und Renate Rüthlein
©
Webmail
Rechtshinweis
Feedback
 
 

Cornwall und Südengland, September 2000

ein Reisebericht


1
2
3
4
5
6
Fish & Chips im Regen

Was tun, wenn auf handtuchbreitem Klippenpfad eine Kuh entgegenkommt

In Alfriston erkaufen wir uns Ablaß von den kriegerischen Sünden der Väter


Der Platz nennt sich Horam Manor Touring Park, hat vier Sterne, von denen einer auf dem Hinweisschild am Straßenrand überklebt ist, und kostet stolze 11 Pfund 85 pro Nacht. Wir schlucken und zahlen, beobachten, vorm Iglu sitzend, das muntere Treiben kleiner, uns unbekannter, schwarz-weiß-gefieder¬ter Vögel, bewundern etwas später einen makellosen Vollmond und begeben uns, in der Hoffnung, daß dies alles im Preis inbegriffen ist, zur Ruhe.

Am nächsten Morgens ist es stark bewölkt. Wir schmeißen uns in unser Regenoutfit und folgen einem als "Nature Trail" bezeichneten Fußpfad, der sich als ein notdürftig gekennzeichneter Wanderweg durch ein krüppliges Wäldchen und entlang einiger grüner Wiesen entpuppt. Als privilegierte Gäste des Horam Manor Touring Park dürfen wir, mit Legitimationskarte versehen, da offensichtlich Privatbesitz, kostenlos durch den Matsch stapfen. Nach Beendigung des kurzen Rundgangs, der von der Ausdehnung her eher für Gehbehinderte gedacht ist, beginnt es zu regnen. Im Auto sitzend erleben wir, wie der Regen sintflutartige Ausmaße annimmt. Da an Kochen nicht zu denken ist, fahren wir in den Ort. Wann, wenn nicht heute, könnte die Gelegenheit günstiger sein, um die kulinarische Seite des Landes kennenzulernen!

Nachdem wir beim Krämer ein paar Zeitungen gekauft haben, lassen wir uns in der Horam Fish Bar von einem mit adrettem Häubchen verzierten Mädel zwei kleine Portionen Fish & Chips zubereiten. Zu unserer großen Enttäuschung werden sie nicht mehr in Zeitungs¬papier eingewickelt serviert, dafür aber auf unseren ausdrücklichen Wunsch ohne Essig und mit pro Portion mindestens drei Körnchen Salz. Die Fish-Bar betritt noch ein Kunde, der ein sehr abenteuerliches Regenhütchen trägt und von der Hüfte abwärts triefend naß ist. Er klappt seinen Schirm zusammen und steht innerhalb von Sekunden in einer Wasserlache. Mit strahlendem Lächeln erklärt er, daß das Wetter heute wohl nicht so nice sei. Wir kommen uns sehr britisch vor, als wir - unter den Arm die TIMES geklemmt, in einer Hand den Regenschirm, in der anderen eine Tüte Fish & Chips balancierend, aus der es schon fettig zu tropfen beginnt - zum Auto hasten, wo wir, während der Regen aufs Blechdach trommelt, hemmungslos unsere kulinarische Begier¬de stillen. Als wir satt sind, ist von der "kleinen" Portion immer noch was übrig. Der frische Kabeljau und die knusprigen Chips hätten richtig gut schmecken können, wenn beide ein wenig gewürzt gewesen wären...

Es schüttet ca. 6 Stunden lang ununterbrochen. Wir sitzen im Auto und lesen oder hören Radio. Um das Auto herum breitet sich allmählich ein kleiner See aus. Um aussteigen zu können, müssen wir es an eine andere Stelle fahren. Gegen Abend läßt der Regen etwas nach. Der Platz füllt sich mit Wochenend¬urlaubern aus dem nahen London. Nicht weit von uns bauen zwei Vorstadt-Gentlemen ein Hauszelt auf. Als sie fertig sind und erschöpft nach der Bierdose grei¬fen, entsteigen dem VW-Bus zwei fette Ladies (Mitte bis Ende 20) und verschwin¬den im Vorzelt, wo sie den Rest des Abends, dann und wann schrill aufkreischend, vor der Glotze hocken. Am näch¬sten Morgen sitzen sie vorm Zelt und lesen die SUN. Auf dem Weg zum Klo grüße ich mit einem freund¬lichen 'hello' und bekomme ein mürrisch verkatertes 'ellauw' zurück...

Nahe Beachy Head stellen wir uns auf den kleinen kostenlosen Parkplatz, wo würdig ergraute englische Ehepaare in ihren Autos sitzen und zeitunglesend aufs Meer schauen. Wir folgen einem am Rande der Klippen entlang führenden Trampel¬pfad und stapfen, gegen einen steifen Nord-West ankämpfend, anderthalb Stunden über eingezäuntes, für Zweibeiner mit einem Türchen im Zaun versehenes Weide¬land. Verwitterten Holzschildchen entnehmen wir, daß wir uns auf dem berühmten 'South Downs Way' befinden, der, in Eastbourne beginnend und bei Beachy Head ins Landesinnere abbiegend, über 170 Meilen durch die South Downs führt. Für ein paar Meilen geben wir ihm die Ehre. Linker Hand geht es ziemlich steil, wenn auch nicht senkrecht, da die Klippen noch vor uns liegen, nach unten, wo wir die Brandung rauschen hören. Durch Krüppelbäume und Gestrüpp sehen wir ab und zu das Meer - und große schwarz-weiße Tupfen, die im dichten Buschwerk unheimliche, knackende Geräusche verursachen und sich bei näherem Hinsehen als in atemberaubender Schieflage zwischen Himmel und Meer balancierende Kühe entpuppen.

Wir beginnen gerade uns vorzustellen, was wäre, wenn uns auf diesem handtuchbreiten Weg so ein BSE-Fleischberg entgegen¬käme, als wir auch schon nach einer Wegbiegung fast auf das riesige schwarze Hinter¬teil einer uns über die Schulter sanftäugig anglotzenden Kuh prallen, die nicht den Eindruck macht, als ob unser Erscheinen sie bei ihrer wichtigen Beschäf¬tigung des Grasrupfens stören würde. Wegscheu¬chen geht nicht, wir stehen ja in ihrem Eßzim¬mer, außerdem trauen wir uns nicht näher als 2 Meter an sie heran. Ich kraxele, mich an langen Grasbüscheln festkrallend, den zum Glück nicht allzu steilen Hang hoch, und es gelingt mir, bei strikter Einhaltung eines gebührenden Sicherheitsabstands, die Kuh zu umgehen, die das ganze Manöver mit ¬eher ungläubigen Blicken verfolgt. R. will nach zwei Kraxelschritten aufgeben, da schwankt das schwar¬ze Ungetüm - wohl doch von meinen Anfeuerungsrufen aus seiner widerkäuenden Ruhe gebracht - gelassen unter ihr vorüber...

Über Seaford fahren wir weiter nach Alfriston, einem winzigen, für das östliche Sussex typischen Ort, der von britischen Film¬gesellschaften gern als natürliche Kulisse benutzt wird. In den liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern aus dem 16. Jahrhundert reiht sich unaufdringlich Lädchen an Lädchen, Teestube an Tee¬stube. Zum Glück gibt es um diese Jahreszeit kaum Touris¬ten, so daß wir uns in Ruhe umschauen können.

Nach ein paar Schritten sehen wir St. Andrew's Church, die "Kathedrale der South Downs". Klein und gedrungen erhebt sie sich auf einem flachen grünen Hügel, bewacht von verwitterten Grabsteinen und dem himmelblau lackierten Blindgänger einer deutschen Mine, die im Oktober 1943 im Cuckmere River gefunden wurde. Wäre sie explodiert, gäbe es heute hier nichts zu gucken. Da man sie geschickt zu einer Spendensammelbüchse "für den Erhalt der Kirche" umfunktioniert hat, erkaufen wir uns durch Einwurf einer Pfundmünze Ablaß von den Sünden der Väter.

Auf dem Weg zum Car Park konsumieren wir im 'Georges Inn' unter niedrigem, braunschwarz glänzenden Deckengebälk einen Kaffee und ein Brown Ale vom Faß, das wirklich alle Klischeeanforderungen eines Kontinentaleuropäer an ein englisches Bier erfüllt. Erwähnenswert das Schild am Eingang dieses auch aus dem 14. Jh. stammenden Pubs: "Families welcome!"

Bei Wilmington, ein paar Meilen weiter, bewundern wir den 'Long Man', eine 230 Fuß (= 69 Meter) hohe Figur, die sich, als wäre sie erst gestern aus dem weißen Kreideuntergrund herausgearbeitet worden, leuchtend von dem Grün des Hügels abhebt. Wann, von wem und warum... nichts genaues weiß man nicht. Manche tippen auf ein Fruchtbarkeitssymbol aus der Eisenzeit, das man in ähnlicher Form auch auf der Rückseite römischer Münzen entdeckt hat. Andere gehen so weit, zu behaupten, daß Erich von Dänicken, der unermüdliche Fahnder nach außerirdi¬schen Spuren auf unserem Planeten, selbst mit Hand angelegt habe...

Zurück auf dem Platz machen wir noch einen Nachmittagsspazier¬gang am kleinen See vorbei, an dessen schlammigen Ufern sich heute die Wochenendangler nebst Familien klumpen. In den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden der Farm befinden sich heute Ateliers und Werkstätten nebst einem Farmmuseum, in dem vom verrosteten Nagel ¬über bäuerliche Haushaltsgegenstände bis zum hölzernen Pflug und einem vorsintflutlichen Traktor auf nackten Felgen alles gesammelt und liebevoll verstaubt ausge¬stellt ist, was einen Eindruck vom ländlichen Leben der letzten 300 Jahre in dieser Gegend des Vereinigten Königreichs vermitteln kann.

Am 60. Jahrestag der Battle of Britain in Rye,

dessen normannische Kathedrale uns nicht will

Von freundlichen Methodisten und Antiquaren

Es ist Sonntagvormittag als wir zum zweiten mal während unseres England¬aufenthalts nach Rye kommen. Wir sind daher nicht die einzigen, die in den steilen, mit Katzenköpfen gepflasterten Gassen herumsteigen. Zum Glück sind die meisten Besucher in der normannischen Kathedrale eingeschlossen, was für uns allerdings bedeutet, daß wir ausgeschlossen sind. Ein Blick durch das kleine gläserne Seiten¬portal zeigt, daß die Kirche gut besucht ist. Während wir, von gedämpftem Orgel¬klang umrauscht, dezent unsere Nasen an der Glasscheibe plattdrücken, bemerken wir in einer der ersten Reihen ein paar jüngere Frauen in Marineuniform, die den weit aufgesperrten Mündern nach zu urteilen, gerade eine fromme Weise singen. Etwas verwirrt umrunden wir noch einmal das solide normannische Bauwerk. In der Hoff¬nung, der Küster möge vergessen haben eine zu verriegeln, zupfen wir verstohlen an allen Pförtchen und müssen uns schließlich eingestehen: die Kathedrale von Rye will uns nicht.

Deshalb gehen wir zur schräg gegenüber gelegenen methodistischen Kon¬kurrenz, einer Sekte, die sich sehr stark urchristlichen Idealen verpflichtet fühlt. Während R. im Schatten einiger alter Bäume auf mich wartet, werfe ich einen un¬verhohlen neugierigen Blick in den schlichten, sonnendurchfluteten Versammlungs¬raum, der aus ein paar Reihen hölzerner Bänke und einer Andeutung von Altar oder Kanzel im Hintergrund, wo ein paar Kerzen brennen, besteht. Aus einer im Stehen Konversation machenden Gruppe von vielleicht fünf oder sechs Leuten, die nur deshalb nicht den Eindruck erwecken, sich auf einer Vernissage zu befinden, weil sie kein Sektglas sondern ein Gesangbuch in der Hand haben, löst sich ein Gentleman mittleren Alters und erkundigt sich freundlich, ob ich am 'Service', der in ein paar Minuten beginnen werde, teilnehmen oder nur mal schauen möchte. Als ich letzteres bejahe, läßt er meinen Augen Zeit, eine kurze Runde zu machen und begleitet mich dann höflich die paar Schritte bis vor die Tür, wo ich ihm gestehe, daß wir eigentlich die Kathedrale hatten besichtigen wollen und heute zum zweiten mal vor verschlos¬senen Portalen gestanden hatten. Unsere Enttäuschung nachempfindend erzählt er uns, daß man heute überall in England mit feierlichen und länger als üblich dauern¬den Gottesdiensten den 60. Jahrestag der 'Battle of Britain' (bei uns als 'Luftschlacht um England' bekannt) begehe. Als er erfährt, daß wir Deutsche sind, murmelt er höflich etwas von 'it should be over now...', wobei ich nicht umhin kann zu bemerken, daß in seinem Tonfall ein leicht melancholisches Fragezeichen mitschwingt...

Nachdem der sympathische Mensch sich herzlich von uns verabschiedet und die Tür zum Versammlungsraum hinter sich zugemacht hat, schlendern wir noch durch ein paar Gässchen, kaufen bei einem Antiquar für 45 Pence ein zerlesenes Bändchen von Charlotte Bronte, da uns der "Amerikaner" von James, den er freudestrahlend auf den Tisch legt, zu teuer ist, was er, wenn auch etwas betrübt, gelassen zur Kenntnis nimmt. Nach ein paar Schritten übers Katzenkopfpflaster schämen wir uns unseres Geizes, denn das wunderbar altmodische 'it should be a miracle' als Antwort auf meine Frage, ob er zufällig etwas von James im Regal hätte, wäre allein drei Pfund wert gewesen... Da wir keine Lust haben, zu warten bis die Kathedrale wieder zugänglich ist, fahren wir weiter und schlagen auf einem Zeltplatz ein paar Kilometer vor Dover unser Iglu auf.

'Abbotsland Site' liegt, einen Steinwurf weit vom Klippenrand entfernt, ziem¬lich ungeschützt auf einem flachen Hügel, über den heute ein steifer Süd-West pfeift. Wir werden empfangen von 4 kläffenden Bassets und einer Dame, die lächelnd 10 Pfund für die Nacht verlangt und betont, dafür wären die Duschen frei (daß es kein Klopapier gibt, sagt sie nicht). Dieser Preis ist durch nichts gerechtfertigt -außer durch die Nähe zur Fähre. Später stehen wir fassungslos am Zaun vor dem langge¬streckten Wohngebäude und zählen immer wieder die durcheinander wuselnden Rasse-Hunde. Der etwa 10-jährige Sohn des Hauses erzählt, daß sie die Hunde züchten. Zur Zeit hätten sie zwölf, es wären aber auch schon mal einundzwanzig gewesen... Und alle sind bei schlechtem Wetter und nachts im Haus. Heute scheint gutes Wetter zu sein, denn die krummbeinige, triefäugige Meute treibt sich aufgeregt mit den Schwänzen wedelnd im Vorgarten herum, jede unserer Bewegungen mit aus tiefster Kehle hervorgegrollten Wuffs kommentierend, daß wir es kaum noch wagen, uns aus unseren Stühlen zu erheben... Da uns das Zelt wegzufliegen droht, schleifen wir es quer über die Wiese in den Windschatten eines alten, zur Zeit nicht bewohnten Caravans, wo wir einigermaßen geschützt sind. Auch der böige Wind kann uns von einem Spaziergang über die Klippen nicht abhalten. Fast hätte er uns von der Bank geweht, auf der wir uns niederlassen, um den Blick auf Folkstone zu genießen. Tief unter uns fährt eine Spielzeug-Eisenbahn am Meer entlang. Winzig ist die Fähre von Boulogne-sur-mer, die sich, einen langen Streifen Kielwasser hinter sich herziehend, dem Hafen von Folkstone nähert.

Da mit Fortschreiten des Nachmittags der Wind immer unangenehmer wird, packen wir bis auf das Zelt alles ins Auto, lassen uns auf den Klippen noch einmal zum Abschied kräftig durchpusten, trinken uns, im Cockpit sitzend, eine angenehme Bettschwere an und begeben uns, da wir um 4:00 Uhr morgens an der Fähre sein müssen, früh zur Ruhe. Nachts entwickelt sich der Wind zum Sturm, wir verrammeln den Iglu-Eingang und schlafen ein im Vertrauen auf die biegsamen Zeltstäbe und unser eigenes Gewicht, das unser Haus hoffentlich am Boden halten wird.

Als es ganz dunkel geworden war, hatten wir dort, wo Frankreich sein müßte, Lichter gesehen, die den Verlauf einer Küstenlinie anzudeuten schienen. Kann man wirklich über den Kanal gucken?!

Nach ein paar Stunden Halbschlaf klingelt um 2:30 der Reisewecker. Um 3:00 Uhr ist das Auto fertig gepackt. Wir trinken eine Tasse Tee, beißen in ein gummiartiges Croissant, putzen Zähne, klatschen ein bißchen Wasser ins Gesicht und sind reisefertig. Ich nehme 'Rache' an dem miesen, viel zu teuren Platz und wasche meine Wasserschuhe im Waschbecken der schmuddligen Sanitäranlage, die Abflüsse mit Gras verstopfend. R. findet es kindisch. Ich auch... Über die fast völlig leere Autobahn gelangen wir schnell nach Dover und finden, obwohl es diesmal kein anderes Auto gibt, dem wir hinterherfahren könnten, problemlos unseren Abferti¬gungsschalter, wo, das Köpfchen anmutig auf die Unterarme gebettet, ein reizendes Mädel schlummert, das, nachdem wir ein paar Sekunden höflich gewartet haben, aus seinen Träumen aufschreckt und uns mit strahlend verschlafenem Lächeln den Weg zu Lane 216 weist, unsere nicht ganz ernstgemeinte Entschuldigung, daß wir sie geweckt haben, mit einem fröhlichen That's allright kommentierend. Auf Lane 216 hat es das Schicksal schließlich gefügt, daß wir drei Autos vor uns haben, denen wir hinterher fahren können.

Wir steigen aus und werden von einer warmen, seidigen Luft empfangen. Verblüfft lesen wir auf einer Digitalanzeige, daß wir 17° haben. Der Wind hat sich fast völlig gelegt. Während wir damit beschäftigt sind, das Autodach als Stativ benutzend, die hinter dem Hafengelände aufragenden Kreidefelsen zu fotografieren, führt in zehn Schritten Entfernung ein original britischer Bobby seine an einen schwarzen Tropenhelm erinnernde urige Kopfbedeckung spazieren. Als wir uns von unserer Verblüffung erholt haben, ist es leider für ein Foto zu spät. Immerhin ist es der erste Polizist, der uns nach 14 Tagen England begegnet.

Das Auto ist im Bauch der Fähre verstaut und pünktlich legen wir ab. Während die Lichter von Dover immer kleiner werden, sehen wir vor uns die Lichter von Calais, die in einem roten Streifen am immer heller werdenden Himmel funkeln. Diese Fähre hat ein "Sonnendeck", auf welchem wir uns kurz die Meerbrise um die Nase wehen lassen. Um diese Uhrzeit erinnert die Fähre an eine frühe S-Bahn mit wenigen Fahrgästen. Pendler haben sich auf Bänke gelegt und schnarchen leise, ein paar Touristen frühstücken. Damit die französischen Stewarts nicht einschlafen, holen wir uns eine Tasse Kaffee. Danach machen wir einen kleinen Rundgang. Vorbei an den noch geschlossenen Läden und Duty-Free-Shops, durchqueren wir staunend die Meile der hektisch blinkenden Spiel-Automaten, die um diese Uhrzeit noch nicht mit Münzen gefüttert werden.

Um 6.30 Uhr legen wir im Hafen von Calais an. England ist verblaßt zu einem winzigen hellen Streifen am nördlichen Horizont.
1
2
3
4
5
6
© Klaus Bölling, Frankfurt 2001
 
Unsere Linkempfehlung: Reisespinne
 

separation

Copyright © 2002-2007. Alle Rechte vorbehalten.
WebDesign & WebHosting: nalukkettu consulting

manasvi.de